Meine erste Begegnung mit einer Audemars Piguet Royal Oak hatte ich vor einigen Jahren in einem mediterranen Café beim Mittagstisch. Direkt an meinem Nachbartisch saß ein gepflegter Herr, in aktueller italienischer Segelsport Mode, mit einer "Royal Oak Offshore" am sonnenverwöhnten Handgelenk, wie ich auf Nachfrage erfuhr. "Es sei ein ganz besonderes Model in der Ausführung mit Kautschuk Lünette und er sei sehr zufrieden mit der Uhr, die ihm bisher nur Freude gemacht hat."
Ich nahm mir vor, mich mit der Marke etwas näher zu beschäftigen und wie das so ist, wenn man seinen Fokus auf etwas neues lenkt, erkennt man plötzlich diese Uhren unter tausenden heraus.
Jetzt muss ich zugeben, in den Schaufenstern der Juweliere waren mir die Uhren bis dato nicht mal so richtig aufgefallen und dann, in freier Wildbahn, sind die Modelle schon sehr beeindruckend. Solch eine "Upper-Class-Watch" hebt sich schon wirklich deutlich von anderen Luxusmarken ab und von Understatement kann keine Rede mehr sein. Jeder Millimeter verströmt pures Testosteron von Alpha-Männchen.
Man kann für Edelstahl und Kautschuk kaum mehr Geld ausgeben, als bei einer Audemars Piguet und dennoch sind die Uhren das Wert, glauben sie mir. Legen sie mal solch eine Uhr an ihr Handgelenk und sie vergessen die anderen die sie sonst noch anschauen wollten. Ein bisschen so etwas wie die Liebe auf den ersten Blick, man kommt nur schwer wieder davon los und vergisst sie nie mehr. Zudem sind legendäre Designermöbel auch immer viel teuerer als andere Möbel.
Eines muss man dazu wissen, es handelt sich bei der Gestaltung der Royal Oak um eine Design-Ikone aus der Hand von Gerald Genta der auch für den Erfolg der "Nautilus bei Patek Philippe" und der "Ingenieur bei IWC" verantwortlich ist. Irgendwie sieht man das auch, weil gewisse Themen sich dabei wiederholen oder neue Spielarten hinzu kommen, die im Kern immer erkennbar bleiben.
Das ist es auch, was wir Männer mögen: maskuline, klare und markante Gestaltung. Am besten eine zeitlose aber avantgardistische Gestaltung in der Art des Barcelona-Sessel von Mies van der Rohe.
Mies van der Rohe Barcelona Chair
Die Offshore Diver möchte ich jedenfalls nicht mehr ausziehen und mich am liebsten mit ihr in ein Café setzen um mit meinem Nachbartisch zu plaudern. Einzig die 16.200 Euro bereiten mir noch Kopfzerbrechen und ich überlege automatisch von welcher Uhr ich mich für eine Audemars Piguet Offshore trennen würde.
Je länger ich nachdenke, über meine Uhren, desto weniger möchte ich mich von irgendeiner trennen. Denn lieb gewonnen habe ich sie alle. Und Ikonen sind auch dabei, aber eben keine aus der Feder von Gerald Genta. Da fällt mir auch der Satz einer tollen Verkäuferin wieder ein, die mir bei einer früheren Anprobe eines Royal Oak Chronos riet: "lieber EINE gute Uhr wie diese, die sie immer tragen können und die zu ihnen passt, als fünf unterschiedliche und keine passt 100 prozentig. Das nenne ich mal eine Aussage liebe Fachberater.
Ein angenehmes Tragegefühl zu erzeugen spielte sicherlich eine große Rolle weil alleine die Größe der Uhr dies verlangt. Die 42mm dieser Royal Oak fallen aus wie 49mm bei Breitling. Das Kautschukband ist eine gute Alternative zum unverwüstlichen Stahlgliederband und auch zum Hornback-Lederband, da es nur in den seltensten Fällen getauscht werden muss. Eine Faltschließe vermisse ich nicht, wäre aber auch kein Nachteil. Anders bei der innenliegenden Lünette, die über die Krone bei 10 Uhr eingestellt wird. Als Rechtshänder müssen sie die Uhr schon ausziehen um sie komfortabel verstellen zu können. Das kommt zugegeben zwar nur selten vor, die einfache Bedienbarkeit gehört aber einfach zur Grundausstattung einer Taucheruhr. 300 Meter hält die Uhr aus. Das kann man schon an dem dicken Kautschukring unter der wunderschönen Lünette erahnen.
Allerdings ist diese Uhr mehr ein Prestige Objekt denn eine Uhr für echte Tauchgänge mit sperrigen Sauerstoffflaschen und sonstigem Gerät. Jeder noch so kleine Kratzer an dem guten Stück tut richtig weh. Am Strand wiederum macht sie eine tolle Figur und wird keinesfalls zur Schonung abgenommen.
Die Royal Oak Diver unter Wasser im Video
Mein Fazit zur Royal Oak Offshore Diver: eine prestigeträchtige schöne Uhr mit dem robusten AP Manufakturkaliber 3120, einem Rotor aus 22 karätigem Gold und wegweisender Gestaltung von dem legendären Designer Gerald Genta. Der für Audemars Piguet mit der Royal Oak Serie, nach meinem empfinden, die wirklich schönste Spielart seiner Gestaltungsphilosophie geschaffen hat. Er ist für mich der "Mies van der Rohe" unter den Uhrengestaltern.
Etwas besonderes ist eine Audemars Piguet ohnehin, selten allemal und begehrt sowieso. Also drei gute Gründe sie auch ohne Limitierung in meinen Blog aufzunehmen, zumal sie auch noch besser aussieht, als die aktuellen Limitierungen des Modells.
Etwas besonderes ist eine Audemars Piguet ohnehin, selten allemal und begehrt sowieso. Also drei gute Gründe sie auch ohne Limitierung in meinen Blog aufzunehmen, zumal sie auch noch besser aussieht, als die aktuellen Limitierungen des Modells.
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